KREBS BRAUCHT KOMMNUNIKATION

by yeswecan!cer

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Was genau ist eigentlich Gebärmutterkrebs?

Gebärmutterkrebs wird in der Medizin auch als Gebärmutterschleimhautkrebs, Gebärmutterkörperkrebs, Korpuskarzinom oder Endometriumkarzinom bezeichnet. Nicht verwechselt werden sollte er mit dem Gebärmutterhalskrebs, bei dem der Gebärmutterhals – und nicht die Gebärmutterschleimhaut – betroffen ist.

Bei Gebärmutterkrebs entwickelt sich der Tumor in der Schleimhaut, dem sogenannten Endometrium, und breitet sich von dort in die Muskelschicht der Gebärmutter aus. In Deutschland erkrankt im Schnitt eine von 50 Frauen daran.(1) Meist tritt die Erkrankung nach den Wechseljahren auf – im Alter zwischen 60 und 80 Jahren. Wird ein Gebärmutterkrebs frühzeitig erkannt, kann eine Operation ausreichend sein. Neue medikamentöse Therapien können jedoch auch in späteren Stadien die Prognose verbessern.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Gebärmutterkrebs?

Die Therapie bei Gebärmutterkrebs umfasst abhängig vom Krankheitsstadium verschiedene Optionen. In fast allen Fällen gilt die Gebärmutter-Operation als wichtigste Therapiesäule. Bei den meisten Patientinnen gehört dazu die chirurgische Entfernung der Gebärmutter, der Eileiter und ggf. der Eierstöcke. Ist die Krankheit fortgeschritten, werden auch benachbarte Lymphknoten und/oder angrenzendes Gewebe entfernt.

Neben der Operation kann eine Brachytherapie (Bestrahlung von innen, bei der die Strahlenquelle vaginal eingeführt wird), eine perkutane Strahlentherapie (von außen über die Haut) oder eine medikamentöse Therapie zum Einsatz kommen. Die Therapien können auch miteinander kombiniert.

 

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei fortgeschrittenem Gebärmutterkrebs?

Bei fortgeschrittenen Tumoren oder einem Krankheitsrückfall (sogenanntes Rezidiv) besteht die Möglichkeit einer Chemotherapie – mitunter auch kombiniert mit einer Strahlentherapie.

Darüber hinaus stehen zielgerichtete Therapien zur Verfügung, bei denen – anders als bei einer Chemotherapie – das Tumorwachstum spezifischer gehemmt wird. Jedoch hängt es von den Tumoreigenschaften ab, ob sich zielgerichtete Medikamente eignen bzw. welche zielgerichteten Therapien eingesetzt werden können. Denn Tumore können in ihren Eigenschaften sehr unterschiedlich sein und lassen sich nicht alle gleich gut durch zielgerichtete Medikamente behandeln.

Heutzutage gängig beim fortgeschrittenen und rezidivierenden Endometriumkarzinom ist die Bestimmung des MMR Status (dMMR / pMMR), welcher für die Prognose und die Erstellung eines zielgerichteten Therapiekonzepts entscheidend ist. Denn diese Biomarker spielen bei der Wahl der Immuntherapie – als Beispiel einer zielgerichteten Therapie – eine große Rolle. Die Immuntherapie hilft dem körpereigenen Abwehrsystem (Immunsystem) Krebszellen besser zu bekämpfen.

Welche Behandlungsmethode für Sie geeignet ist, hängt von dem bei Ihnen vorliegenden Tumor und Ihrem Gesundheitszustand sowie von Ihrer persönlichen Entscheidung ab. Auch mögliche Nebenwirkungen müssen immer gegen den Nutzen der Behandlung abgewogen werden. Diese Entscheidung wird von den behandelnden Ärzten gemeinsam mit Ihnen sorgfältig getroffen.

 

Behandlung in zertifizierten gynäkologischen Krebszentren

Bei Gebärmutterkrebs empfiehlt sich die Behandlung durch ein interdisziplinäres Team, das alle erforderlichen Fachdisziplinen bietet. Die fachärztliche S3-Leitlinie „Endometriumkarzinom“ sieht dies am ehesten in einem zertifizierten gynäkologischen Krebszentrum verwirklicht. In diesen Zentren arbeiten erfahrene Ärztinnen und Ärzte vieler verschiedener Fachrichtungen, Gesundheits- und Pflegekräfte, Fachleute aus der Psychoonkologie, Sozialarbeit sowie Selbsthilfegruppen eng im Team zusammen.

Eine Übersicht aller zertifizierten gynäkologischen Zentren finden Sie hier.

 

Was tun bei Nebenwirkungen?

Wie bereits die Krebserkrankung an sich, kann auch die Behandlung und deren Nebenwirkungen den gesamten Körper zusätzlich belasten – beispielsweise durch Schmerzen, Hautreaktionen, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Es gibt jedoch unterstützende Therapien, die dafür sorgen können, dass diese Nebenwirkungen nicht so schwerwiegend sind und den Alltag so wenig wie möglich beeinträchtigen. Gut zu wissen ist, dass diese sogenannte Supportivmedizin heute einen wichtigen Baustein in der Krebstherapie bildet und zu einer bestmöglichen Wirksamkeit der Behandlung beitragen kann. Weitere Informationen für den bestmöglichen Umgang mit Ihrer Krebserkrankung im Alltag erhalten Sie hier.

 

Referenzen:

1.    https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Gebaermutterkoerperkrebs/gebaermutterkoerperkrebs.html (zuletzt abgerufen am 07.10.2024).

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